Buch von Br. Markus
Himmelwärts
Der Gedanke Dich nie mehr zu sehen ist fast unerträglich, schwer
Unsere Liebe und unsere Worte erreichen Dich jetzt nicht, nicht mehr
Vergeblich wünsche ich mir die schöne Zeit mit Dir zurück, so sehr
Doch gegangen bist Du würdig still und im Frieden mit Dir, und der Welt
Dein Leben war nicht auf Reichtum gebaut Du wusstest, was wirklich zählt
Hätten wir einen Menschen aussuchen können, wir hätten Dich wieder gewählt
Du lässt uns alle hier zurück mit einem Anteil aus Deinem Leben, und Herz
Wir nehmen nun Abschied von Dir, ist es in unseren Seelen auch Schmerz
Unsere Gedanken und Wünsche nimm nun mit Dir auf dem Weg, Himmelwärts
von Br. Markus osg (gratia.ch)
NÄCHSTENLIEBE
Pater Holle wandelte gerade andächtig durch den Klostergarten als er über dem Weg eine Schnur gespannt sah und etwas weiter hinten, sein Novize Brämmel, sitzend auf einem Stuhl, und in der Hand hielt er Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel.
Er winkte ihn zu sich, zeigte auf die Schnur und fragte mit gerunzelter Stirn: «Kannst du mir das erklären?» «Ja klar» Antwortete der Novize. «Ich möchte Menschen helfen. So wie der Gute Samariter in wahrhaftiger Nächstenliebe.» und zeigt auf den Verband und das Desinfektionsmittel.
Pater Holle ringt nach Worten des Friedens und sagt: «Ja, das ist schon gut, aber warum lässt du deine Mitbrüder mit der Schnur zuerst stürzen?»
«Nun, werter Pater. Ihr sagtet mir, dass man sich selbst nicht überfordern soll und Lernen Zeit brauche. Das nehme ich ernst und so habe ich mir einen Plan gemacht. Geduld lerne ich dann nächste Woche.»
von Br. Markus osg (gratia.ch)
DER KLOSTERTEICH
Novize Brämmel schaut zum Fenster hinaus und beobachte wie gerade drei junge Burschen über die Mauer klettern und Anstalten machen im Klosterteich schwimmen zu wollen.
Aufgeregt berichtet er das Beobachtete seinem Novizen Meister Pater Holle. Dieser überlegt kurz und sagt: «Gut Junge, ich gebe dir nun die Aufgabe die Badelustigen Burschen wegzuschicken. Aber tue es in Anstand, in Liebe und ohne, dass die Weggeschickten auf uns böse sind. Sonst kann es sein, dass die Burschen uns Müll in den Garten werfen oder die Mauer mit Farbe verschmutzen.»
Der Novize Brämmel geht sofort in die Küche, holt drei grosse Knochen, tut diese in einen Kessel und geht zum Teich wo die jungen Burschen gerade in Unterhosen ins Wasser steigen wollen. Die Burschen bemerken ihn und sagen spöttisch: «Wenn du uns vertreiben möchtest, müsste aber schon ein andere mit Muskeln kommen.»
Der Novize schaut an ihnen vorbei wirft einen Knochen ins Wasser und spricht: «Mir ist egal was ihr tut. Ich bin nur hier um unseren Alligator zu füttern.»
von Br. Markus osg (gratia.ch)
Umarmung
Ich liebe Dich
mein Gott
Ach so gern
wäre ich dort
mit Dir
am selben Ort.
Wenn ich könnte
nähme ich Dich
in meinen Arm
und fühlte Dich
menschlich, warm
Ich möchte gern
vor Dir stehen
So ganz nah
in Deine heiligen Augen sehen
So rein bist Du
Schmerzlich müsste ich erkennen
wie meine Sünden
uns trennen
Ich bin nicht würdig
doch Du hattest einen Plan
der mich rettet
und in Gnade bettet.
In Deinem Sohn
hast Du mir vergeben
Ich habe es angenommen
nun kann ich leben.
Hätte ich nur früher gewusst
wie gut du bist
mich hätte nicht gefangen
des Bösen List
Nun lebe ich hier
noch eine Zeit
Bin aber jetzt bereit
Dich dann zu treffen
in Ewigkeit.
Glücklich bin ich heut
darf ich wissen
zukünftig muss ich nicht
Deine Umarmungen missen.
von Br. Markus osg (gratia.ch)